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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 166

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
166 selbstschtigen Ziele zu erreichen, war ihm jedes Mittel recht, und mit &ist und Gewalt wute er die sich ihm entgegenstellenden Hindernisse zu beseitigen. Edlen Einflssen war er nicht zugnglich, alles war bei ihm Selbstzweck und Selbstverherrlichung. ' Von Gestalt war Napoleon klein, den Korsen verriet die gelbbraune-Gesichtsfarbe, und in seinem grauen berrock und seinem dreieckigen Hute machte er wenig Eindruck- spottweise wurde er deshalb auch le petit corporal" genannt. _Z ^ Strmen der Revolution schlo er sich der jakobinischen Partei an, den Grund zu seinem Kriegsruhme legte er als Hauptmann durch die Eroberung von Toulon; durch geschickte Aufstellung der Geschtze wurde die Einnahme der Stadt erzwungen. Seine baldige Ernennung zum General und seine Verheiratung mit Josephine Beauharnais. der Wttwe des Generals Beanharnais, erffneten ihm den Zututt zu den hheren Gesellschaftskreisen und verschafften ihm das Kommando in Italien. 2. Seine ersten Erfolge als Feldherr, a) in Italien (1797). Die ihm berwiesene zerrttete und mutlose Armee wute Napoleou schnell zu ordnen und ihr Kampfeslust und Zutrauen einzuflen^ Er erstrmte die Addabrcke bei Lodi. bewirkte die bergabe des festen Mantna. zog in Mailand ein und zwang die Lombarden zur Zahlung hoher Kriegsgelder und zur Auslieferung vieler Werke der Kunst und Wissenschaft. Der Friede zu Eampo Formio krnte die erste Ttigkeit des jungen Feldherrn (S. 160). b) in gypten (1798-1799). Nach den glcklichen kriegerischen Erfolgen der jungen Republik behauptete nur England seine Herrschaft und entri Frankreich die meisten seiner Kolonien. Da ein Angriff auf England aussichtslos war, schlug Napoleon den Direktoren in Paris vor. gypten zu erobern, um dann den englischen Einflu im Oriente zu vernichten und die verloren gegangenen fran-zsischen Kolonien durch neue Erwerbungen zu ersetzen. Dieser Vorschlag fand schon aus dem Grunde bei den Direktoren eine gute Aufnahme, weil sich eine Gelegenheit bot, den einflureichen und beliebten Feldherrn, der anfing, ihnen gefhrlich zu werden, ans Paris zu entfernen. Napoleon hoffte, sich in gypten neuen Ruhm zu erwerben, das Heer noch mehr an sich zu fesseln, um dann nm so sicherer seine ehrgeizigen Plne durchfhren zu knnen. Begleitet von vielen Knstlern und Gelehrten, fuhr er im Jahre 1798 ans dem Hafen von Toulon ab und entkam auf feiner Fahrt glcklich den Nachforschungen

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 178

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
178 zagtheit ein. Der Glaube an die eigene Kraft war geschwunden, und der Widerstand in der Verteibignng des Vaterlandes wurde aufgegeben. Die meisten Festungen fielen ohne Schwertstreich in die Hnde der Sieger, so Ersnrt, Spandan, Stettin und Kstrin. Selbst das feste Magdeburg ergab sich schon am 8. November mit 24 000 Mann und 19 Generalen ohne Wiberstanb. Nur wenige Festungen hielten eine lngere Belagerung aus, wie Breslau, Brieg und Neisse; anbere, wie Kolberg, Granbenz und Glatz verteidigten sich so tapfer, da sie berhaupt nicht in die Hnde der Feinde fielen. Graudenz wurde von dem 72jhrigen General Courbire verteidigt. Alle Mittel, Drohungen und Schmeicheleien, wandte man an, um den treuen und tapferen Kommandanten zur bergabe zu bewegen. Als ihm die Fran-zosen mitteilten, es gbe keinen König von Preußen mehr, antwortete er stolz und entschieden: Nun, so bin ich König von Graudenz". Die Festung hielt sich, bis der Friede kam. Der dankbare König ernanute den tapferen General spter zum Feldmarschall und zum Gouverneur von Westpreuen. Als die erste Bombe in die Festung Kolberg fiel, war der alte Komman-dant so erschreckt, da er zu seiner Umgebung sprach: Wenn das so weiter geht, werden wir doch noch zu Kreuze kriechen mssen." Das hrte Nettelbeck, der Fhrer der knigstreuen Brgerschaft. Emprt der solch eine Zaghaftigkeit, rief "er: Halt! Der erste, der von euch das Wort: zu Kreuze kriechen"", wieder ausspricht, stirbt von meiner Hand." Der Kommandant wollte Nettelbeck ergreifen und erschieen lassen, doch die drohende Haltung der Brger hielt ihn davon ab. Gneisenan wurde jetzt Kommandant, und unter seinem Oberbefehle hielt sich bei der heldenmtigen Verteidiguug der Brgerschaft mit ihrem Brgeradjutanten Nettelbeck die Festung bis zum Ausgang des Krieges, obgleich sie mehr einem Trmmerhaufen als einer Stadt glich.') Ganz Norddeutschland stand der Willkr des franzsischen Macht-Habers offen. Schon am 27. Oktober hielt er seinen Einzug in Berlin und nahm seine Wohnung im alten Knigsschlosse, nachdem die knigliche Familie in grter Eile nach Knigsberg entflohen war. In Berlin verga Napoleon nicht, eine Menge von Merkwrdigkeiten und Kunftgegenftnden nach Paris senden zu lassen, so die Sieges-gttin von dem Brandenburger Tore, die eroberten Fahnen und alles, was in den Kassen und Zeughusern zu finden war. !) Nettelbeck, Branntweinbrenner und Mitglied der Stadtvertretuug, zeichnete sich schon im Siebenjhrigen Kriege bei der Verteidigung seiner Vater-stadt aus. 1807 verhinderte er mit seinem Freunde die bergabe Kolbergs, veranlagte die Sendung Gneisenans und beteiligte sich als Held bei der Verteidigung der Stadt. Um den patriotischen Mann zu ehren, verlieh ihm der König die Admiralsuniform und bewilligte ihm eine Pension. Nettelbeck starb 1824 zu Kolberg.

3. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 189

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
- 189 Weil Napoleon in den Polen die Hoffnung erweckt hatte, ihr Reich wiederherzustellen, ferner das Groherzogtum War-schau vergrerte und den mit dem russischen Herrscherhause ver-wandten Herzog von Oldenburg vertrieben hatte, Rußland dagegen die Kontinentalsperre, die den russischen Handel beeintrchtigte, nicht strenge durchfhrte und franzsische Produkte mit hohen Zllen belegte, kam es zwischen Napoleon und Alexander I. zum Bruch. Frankreich traf umfasfende Rstungen; fast ganz Europa mute Truppen zu diesem gewagten Kriegszuge stellen. Preußen hatte sich mit 20 000 Mann zu beteiligen und freien Durchzug durch das Land zu gestatten, sterreich mute ein Hilfshxer Micken. Mitten im Sommer, im Juli 1812, berschritt der Korse mit -600000 Mann die russische Grenze und rckte geradeswegs ans Mos-kau vor. Die Russen zogen sich zurck und verbrannten alle Vorrte an Lebensmitteln, die sie in der Eile nicht verbergen konnten. Bei Smolonsk kam es am 17. August zu einer Schlacht, die jedoch nichts entschied. Bei Borodino a. d. Moskwa erfocht Napoleon am 7. September einen blutigen Sieg. Nach neunstndigem schweren Ringen lagen 100 000 Menschen tot oder verwundet am Boden, und schon am 14. September hielt Napoleon seinen Einzug in die alte Hauptstadt Moskau. Hier wollte er mit seinem mchtigen Heere den Winteransenthalt nehmen. Aber bereits in der folgenden Nacht brachen au verschiedenen Stellen der Stadt grliche Feuersbrnste ans; in wenigen Tagen war die groe, reiche Stadt von den Flammen vernichtet. der einen Mo-itnt blieb Napoleon in der eingescherten Stadt. Er hoffte mit Rußland Friedensunterhandlungen anknpfen zu knnen; doch auf Steins Rat wies der Zar die franzsischen Vorschlge ab. Die Franzosen muten den Rckzug antreten, verfolgt von den Scharen der wilden Kosaken. Ein frher, strenger Winter') trat ein, und von Eis und Schnee hatten die fliehenden Soldaten arg zu leiden. Ihre Kleider waren zerrissen; kein Stckchen Brot war zu finden, um den nagenden Hunger zu stillen. Viele Taufende erfroren oder verhungerten, Taufende wurden von dem Schwerte der Ruffen erschlagen oder saudeu ihren Tod in den Fluten ') Am 12. November fein! das Thermometer auf 19 Ii., am 8. Dezember aus 29 R.

4. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 234

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
234 Dieses gewaltige Nollwerk wurde von 22000 Dnen und von mehr als 100 Kanonen verteidigt und von der Seeseite her durch die dnischen Kriegs-schiffe, unter diesen das Panzerschiff Rolf Krake", gedeckt. Nach Errichtung von Laufgrben und Parallelen wurden die Dppeler Schanzen durch die preuischen Sturmkolonnen (Westfalen und Brandenburger) am 18. April 18 64 mit seltenem Mute und einer fast beispiellosen Todesverachtung innerhalb weniger Stunden erstrmt die ersten Schanzen waren schon nach 10 Minuten eingenommen und die Dnen bei einem Verluste von 6000 Mann und sast smtlichen Geschtzen nach der Insel Alsen vertrieben. ') Zur See waren die Dnen den Verbndeten berlegen, doch lieferte ihnen die preuische Flotte bei Arkoua und die fter-reichische bei Helgoland glckliche Gefechte und schtzten die Hsen der Nord- und Ostsee vor einer Blockade. Als die eingeleiteten Friedensverhandlungen an der Hartnckigkeit des Dnenknigs scheiterten, wurde der Kamps nach einem sechswchigen Waffenstillstnde wieder aufgenommen und die Insel Alsen am 29. Juni durch den preuischen General Herwarth von Bittenseld erstrmt, nachdem in der Nacht die Truppen in 160 Booten der den schmalen Meeresarm gesetzt waren. Da inzwischen die Feinde in Jtland vorgedrungen waren, auch die Festung Fredericia erstrmt hatten, die ostfriesischen Inseln von der sterreichischen Flotte genommen waren und die Hauptstadt Kopenhagen von feindlichen Schiffen bedroht wurde, bat der König von Dnemark um Frieden. 3. Friede. Dieser kam am 30. Oktober 1864 in Wien zustande. Christian Ix. verzichtete auf Schleswig, Holstein und Lauenburg. In einem spteren Vertrage zu Gast ein vom 14. August 1865 einigten sich Preußen und sterreich dahin, da Lauenburg gegen eine Entschdigung von 112/fl Millionen Mark an Preußen fiel, Preußen die Verwaltung von Schleswig, sterreich die von Holstein bernehmen sollte. der die Zukunft beider Herzogtmer sollte nur bei beiderseitigem Einverstndnisse entschieden werden. b) Der Deutsche Krieg. 1866. 1. Veranlassung. Die Rivalitt zwischen den Gromchten sterreich und Preußen um die Leitung Deutschlands, dazu das Drngen des deutschen Volkes nach Einheit und fester Zentralgewalt lie die Not- x) Vergleiche: Das Lied von Dppel" von E. Geibel.

5. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 242

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
Abfall Napoleon gerechnet hatte, vereinigten sich mit den norddeutschen, der Norddeutsche Reichstag bewilligte eine Kriegsanleihe von 360 Mill. Mark, und da die Rstungen mit seltener Geschwindigkeit und Sicherheit vor sich gingen, stand nach kaum vierzehn Tagen mehr als eine halbe Million x) Krieger als Wacht am Rhein" an der franzsischen Grenze. 2. Der Aufmarsch der Armeen. der dieses gewaltige Kriegs-Heer bernahm König Wilhelm selber den Oberbefehl. Es zerfiel in drei groe Heerfnlen: die I. oder Nordarmee fhrte der General von Steinmetz von Koblenz mich der Saar, die Ii. oder Rheinarmee stand unter dem Prinzen Friedrich Karl bei Mainz, die Iii. oder die Sdarmee, bei der sich auch die sddeutschen Truppen besanden, hielt unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm hart an der franzsischen Grenze an der Lauter. Die Seekste war dem Schutze des Generals Vogel von Falckenstein anvertraut. Trotz der groen Kriegslnst, trotz der langen Vorbereitungen und trotz der Erklrung des Kriegsmimsters, Frankreich sei vollstndig gc= rstet (arehipret), konnten die Franzosen anfangs nur 320 000 Mann ins Feld führen. Sie teilten ihre Truppeu in zwei Armeen: die eine stand unter dem Marschall Mac Mahon bei Straburg, die andere unter dem Marschall Bazaine sttzte sich auf die starke Festung Metz. Den Oberbefehl der beide Heere bernahm Kaiser Napoleou. 3. Die ersten schlachten. Die Franzosen begannen die Feindseligkeiten und griffen die offene Stadt Saarbrcken am 2. Augufr 1870 an. Die wenigen preuischen Truppen, die dort standen, zogen sich nach mehrstndigem Feuer vor der feindlichen bermacht zurck und wuten bei den Franzosen den Schein zu erwecken, als htten diese einer bedeutenden Truppenmacht gegenbergestanden. Die Franzosen prahlten auch von einer groen Schlacht, und Napoleon berichtete an die Kaiserin Engenie der die Feuertaufe", welche der vierzehnjhrige Prinz Lnln" empfangen habe, indem er eine vor ihm niedergefallene Kugel aufhob. Am 4. August erstrmte der preuische Kronprinz die Grenzsestnng Weienburg und vertrieb die Franzosen von dem hinter der Stadt liegenden, stark besetzten Geis berge. 800 Gefangene, meist Tnrkos aus Algier, fielen den Siegern in die Hnde.2) ]) Kampfbereit standen 1183389 Mann. Die hchste Strke der deutschen Heere betrug 1350 787 Mann mit 263 735 Pferden. 2) Die Deutschen verloren 91 Offiziere und 1460 Mann.

6. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 245

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
245 der Kaiser Napoleon mute sich am 2. September als Kriegsgefangener dem Könige Wilhelm ergeben; das Schlo Wilhelmshhe bei Kasscl wurde ihm als Aufenthaltsort angewiesen.]) Ii. Der Krieg gegen die Hlepuvtik. 1. Frankreich wird eine Republik. Kaum waren die Vorgnge von Sedan in Paris bekannt geworden, so erhob sich die franzsische Volkswut zu den wildesten Ausbrchen der Erbitterung gegen das Kaiser-reich (Revolution) und verlangte die Republik. In einer strmischen Sitzung des gesetzgegenden Krpers wurde die Thronentsetzung Na- 3 Poleotts und seiner Familie aus ewige Zeiten ausgesprochen j und Frankreich fr eilte Republik erklrt. Die Regierung der nationalen Verteidigung" erlie ein Massenaufgebot zur 1 Bildung neuer Heere und beschlo, die Verteidigung Frankreichs bis aufs uerste zu führen, den heiligen Boden Frankreichs von den bar-barischen Eiudriuglingen zu befreien," und keinen Fu breit Landes und keinen Stein einer franzsischen Festung abzutreten". 2. Die Einschlieung von Paris. Unterdessen rckten die dritte und die nach der Einschlieung von Metz neugebildete vierte Armee, die Maasarmee, gegen Paris vor, und schon am 19. September war die franzsische Hauptstadt von 250 000 Deutschen umzingelt. Das groe Hauptquartier des Knigs, von dem aus alle kriegerischen Unter-nehmtmgen geleitet wurden, befand sich in Versailles, sdwestlich von Paris. 3. Kapitulation von Straburg und Metz. Mittlerweile fielen die meisten franzsischen Festungen im Osten Frankreichs in die Hnde der Deutschen; Tauseude von gefangenen Feinden wurden nach Deutsch-lattd gefhrt. Am 27. September mute sich auch Straburg, die wunder-schne Stadt", welche vor 189 Jahren (1681) durch Verrat und List an Frankreich gekommen war. nach hartnckiger Verteidigung dem General von Werder ergeben. Genau einen Monat spter, am 27. Oktober, fiel auch Metz, nach Paris das strkste Bollwerk Frankreichs, nachdem die Lebensmittel in der Stadt fast vllig aufgezehrt waren. Die wieder-holtett Versuche des Marschalls Bazaiue, sich durch den Belagerungsring ]) Der Brief, den Napoleon an König Wilhelm richtete, hatte folgenden Wortlaut: N'ayant pas pu mourir au milieu de mes troupes, il ne nie resta qu' remettre mon epee entre les mains de Votre Majeste."

7. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 247

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
247 In Paris herrschte whrenddessen die uerste Not. Die Bewohner litten den bittersten Hunger und verzehrten bereits ekelerregende Tiere. Bald hatten sie auch weder Holz noch Kohlen, das Leuchtgas fehlte, und abends und nachts herrschte in Paris die tiefste Dunkelheit. Um das Unglck zu vergrern, war eine ansteckende Krankheit, die Pocken, aus-gebrochen, der Tausende tglich zum Opfer fielen. Dazu hatten die Deutschen seit dem 27. Dezember ein heftiges Geschtzfeuer auf die Pariser Forts erffnet, und da auch der letzte Ausfall am 19. Januar, der am Fort Mont Valerien vorbei mit 100 000 Mann ausgefhrt war, mit groen Verlusten zurckgeschlagen wurde, sah sich Paris am 28. Januar 1871 endlich zur bergabe gezwungen. 6. Friede. Zunchst wurde ein dreiwchiger Waffeustill-stand abgeschlossen. Von dem Wafsenstillstand war die Stadt Bel-sort und Burgund ausgenommen. Die Deutschen bezogen die Forts, die franzsischen Truppen muten die Waffen abliefern, blieben aber in der Stadt kriegsgefangen; Paris mute 160 Mill. Mark Kriegssteuer zahlen und durfte sich mit Lebensmitteln versehen. Am 1. Mrz hielten die siegreichen Deutschen ihren Einzug in Frankreichs stolze Hauptstadt. Nachdem unterdessen von den Franzosen die Nationalver-sammlnng in Bordeaux einberufen war, hatten die Friedensunter-Handlungen am 1. Mrz zu einem vorlufigen Frieden gefhrt, dem dann der endgltige am 10. Mai zu Frankfurt a. M. folgte. Die Friedensbedingungen waren im wesentlichen folgende: Elsa auer der Festung Belfort und Deutsch-Lothringen mit Metz und Dudenhofen fallen an Deutschland zurck^); Frankreich zahlt binnen drei Jahren 4000 Mi Ii. Mark (4 Milliarden) Kriegskosten; bis zu deren Zahlung bleibt ein deutsches Besatzungsheer im stlichen Frankreich auf Kosten des Landes; die Kriegsgefangenen werden ausgeliefert. So endete der Mesenkamps zwischen zwei mchtigen Vlkern unter Gottes Beistand zum Ruhme unseres deutschen Vaterlandes. In einem etwa siebenmonatigen Kriege hatten die Deutschen in 16 groen Schlachten und in 150 Gefechten glorreich gesiegt. 26 Festungen waren gewonnen und 383 000 Mann zu Gefangenen gemacht. 7400 Geschtze, der 600 000 Gewehre und 107 Adler und Fahnen fielen als Kriegsbeute in die Hnde der siegreichen Kmpfer und wanderten als ebensoviele Siegestrophen nach Deutschland. i) Gre 14 500 qkm mit 1 580 000 Einwohnern, darunter 500 000 Franzosen.

8. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 295

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
295 sr s as e pg zwischen China und den Verbndeten wurde zunchst em e^b p ma Udler Verkehr eingerichtet. Europische Gesandte nahmen m Peking ihren Sit La =vtid,te.e @=ianmid,alten in Europa. und auf Svunb besonderer Vertrge wurden Handel und Verkehr geregelt. Der tiefe Hab der Chinesen gegen alles Fremde hatte im Sommer190 de Aufstand der Bozer zur Folge, der, wie bereits ermahnt, ) .rntei B -teiligung fast aller fiulturftaaten Mutig niebergeschlagen wurde. Durch Bertrag vorn Jahre 1897 hat ba8 Deutsche Reich das Gebiet bau fiiaut jchou in einem Umkreise Don 50 km auf 99 Jahre geba ) e , u bei Kaiser tum Stjina feine Hoheitsrechte uur mit deutscher Zustimmung aus. Mt Di- - Erwerbung ,ft wichtig wegeu der reichen Kohtenfche de. Landes und als Sttzpunkt fr die d-utfch- Flotte in den chmes.scheu ewa||etn. b) Japan, Unter den Staaten Wiens Hai Japan zuerst seine Ploricn der europischen Kn.tnr geffnet, die schnell aus allen " ' funbtn hat An der Spitze des Landes steht em aller, der Mikado, die ist eine konstitutionelle. Bei der Einrichtung des Heeres bei Schulen und der Verwaltung haben die Japaner die Deutschen zum Wster aenommen Die Bewohner Japans sind ein hochbegab.--. fl-img-^ Volk, Sandel und Industrie, Kunst und Wiss-nschast niachen ersreul,che Fortschritts $ u vm ^ ^ wte ,mb erwarb die Insel F o r m o s a. Als Rußland bic Mandschurei besetzte, feinen Einflu ans Korea immer strker uerte und seine Borherrschast der da- nrdliche Cftasien und den Stillen Ozean immer weiter auszub-hueu sich beftreme, wodurch de,anders d^ wirtschaftliche Entwi-Ilnng Japans stark beeintrchtigt wurd tarn ei <m Ichlcht Z Tsu rd! im aw Te" Korea-Strae, wo eine neugeschaffene rn^che Flotte in wenigen Stunden vollstndig vernichtet wurde. Selbst die starke Festung Port Arthur mute sich nach heldenmtiger Verteidigung ergeben. Infolge der Friedensvermittlung des Prsidenten von Amerika R oosev lt der an dem Deutschen Kaiser Wilhelm Ii. eine krftige Stutze fand, wurde in. Jahre 1905 in Portsmouth (Amerika) Friede geschlossen, ^apan erhielt den sdlichen Teil der Insel Sachalin und die Vorherrschaft auf dem ihm gegenberliegenden Festlande. Siehe Seite 284.

9. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 46

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
46 Zweiter Abschnitt. Das Deutsche Weich. Kaiser Leopold I. 1658 -1705/ L Wahl und Persnlichkeit. Nach dem Tode des Kaisers Ferdinand Iii. (Ii. T. S. 262) machte Ludwig Xiv. die grten An-strengungen, die deutsche Kaiserkrone zu erlangen, und da er bereits vier Kurfrsten fr sich gewonnen hatte, so wre ihm auch wohl dieser Plan gelungen; wenn nicht der Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg die Wahl auf Leopold, den Sohn des gestorbenen Kaifers, gelenkt htte. Leopold war ein Fürst von manchen trefflichen Eigenschaften, aber kein Herrscher, wie ihn seine Zeit erforderte; es fehlte ihm an Selbst-vertrauen und raschem Handeln und gegen fremde Anmaung an Kraft und Entschiedenheit. Seine Regierung wrde auch grere Ersolge auf-zuweisen haben, wenn Deutschland infolge des Dreiigjhrigen Krieges nicht verarmt und zerrissen gewesen wre und der Kaiser sich auf die Reichsfrsten htte mehr verlassen knnen. Leopold liebte Kunst und Wissenschaften und lie in Breslau, Olmtz und Innsbruck Universitten errichten. 2. Seine Kriege, a) Die Trkenkriege. (1664 und 1683 bis 1699.) Im Jahre 1664 sielen die Trken in Obernngarn ein, weil Osterreich in Siebenbrgen die Wahl eines einheimischen Fürsten begnstigte. Bei der Abtei St. Gotthard an der Raab wurden die Trken von dem kaiserlichen Feldherrn Montecnculi unter Beihilfe des westflischen Haudegen Grasen Johann von Sporck vollstndig geschlagen. In Ungarn war wegen religiser und politischer Meinuugs-Verschiedenheiten ein Aufruhr entstanden, an deren Spitze der Graf Tkly stand. Sowohl Lndwigxlv. als auch der Sultan Mohammediv. .suchten die Zwietracht zu schren. Der trkische Grovezier Kara Mustafa erschien mit einem Heere von 200 000 Mann vor Wien und schlo die Stadt ein. Trotz der Helden-mutigen Verteidigung durch den tapferen Grafen Rdiger von Star Hemberg J) htte sich die Stadt ergeben mssen, wenn nicht im Augenblicke der hchsten Not der Polenknig Johann Sobieski und der Herzog Karl von Lothringen ein Ersatzheer herbeigefhrt *) Vergl. Wacker, Lesebuch Iii, Nr. 143, Die Befreiung Wiens"

10. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 98

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
Nationalgefhl wurde wieder geweckt, Goethe war fritzisch" gesinnt,. Lesfing schuf sein von warmer Vaterlandsliebe durchhauchtes Drama Minna ' von Barnhelm". Ost erreich verlor seine Stelle als Vormacht in Deutschland, wodurch der Dualismus beider Mchte (sterreichs und Preuens) an Schrfe zunahm. Frankreich erlitt eine starke Einbue an politischem Ansehen. Engl and befestigte feine Vorherrschaft zur See.x) Iii. Ariedrichs des Groen Generate. 1. Ter General von Schwerin. Kurt Christoph von Schwerin erhielt in feiner Jugend eine tchtige Ausbildung, da er von seinen Eltern zum Studium der Wissenschaften bestimmt war. Aber in dem Jnglinge steckte ein Soldat. Er verlie deshalb feine Bcher und trat in das mecklenburgische Heer ein. Nach der Besitzergreifung Vorpommerns durch Preußen wurde er preuischer Soldat und gelangte als tchtiger Offizier bald zu hohen militrischen Stellen. Unter Friedrich Ii. zum Feldmarschall ernannt, gelang es ihm, die Schlacht bei Mollwitz zu retten. Am zweiten Schleichen Kriege beteiligte sich Schwerin nur kurze Zeit; wegen unverdienter Krnkungen nahm er seinen Abschied, v Beim Ausbruche des dritten Schleichen Krieges trat er auf persnlichen Wunsch seines Knigs wieder als Oberfeldherr an die Spitze einer Heeres-abteilnng. Mit 15000 Mann fllte er durch Schlesien in Bhmen eindringen. Als er aber seine Armee zu einem erfolgreichen Angriffe gegen die Truppen-macht der sterreicher fr zu schwach hielt und um weitere 10 000 Mann bat, sagte der König: Es ist schon gesorgt, die fehlenden 10 000 Mann seid ihr selber, Herr Feldmarschall." In der Schlacht bei Prag rettete der mutige Held die Ehre der preuischen Fahnen. Das Fuvolk hatte unter dem vernichtenden Feuer der feindlichen Geschtze arg zu leiden und begann zu weichen. Die Schlacht war verloren, wenn nicht ein khner Angriff eine glckliche Entscheidung herbei-fhrte. Kurz entschlossen sprang der 73 jhrige Held vom Pferde, ergriff eine Fahne, und mit den Worten: Mir nach, Kinder, das Schlachtfeld mu unser fein!" fhrte er die braven Soldaten von neuem den Feuerschlnden der sterreicher entgegen. Die Schlacht war gewonnen, aber der heldenmtige Feldmarschall lag, von mehreren Kugeln durchbohrt, entseelt auf der Walstatt. Sein Tod war fr den König ein herberer Verlust, als die Vernichtung eines ganzen Heeres. Der Mensch mu mit einem Auge zur Erde, mit dem andern zum Himmel hinsehen, sonst gelingt keine Arbeit, und das Herz wird schmutzig und unfltig," war der Leitspruch des groen Helden. 2. Ter General von Ziethen. Joachim Hans von Ziethen stammte aus der Grafschaft Ruppin, wo sein Vater von dem Ertrage seiner Lndereien lebte. Im elterlichen Hause wuchs er schlicht und einfach auf und geno weder eine gengende Erziehung, noch einen eigentlichen Unterricht. In seinem ') Znrbonfen, Repetitionsfragen.
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